Corona: Ende einer Weltreise auf dem Fahrrad

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Stefanie Molitor

Julian und Nico sind vor 11 Monaten mit ihren Fahrrädern und dem Ziel Japan aufgebrochen. Jetzt kam alles anders und die Brüder sind froh, wieder gesund zu Hause zu sein.

„Nach 332 Tagen, 16.250 Kilometer, 19 durchquerten Ländern und 919 Stunden im Fahrradsattel ist unser Abenteuer jetzt unerwartet vorbei. Wir sind tieftraurig.“

Das Abenteuer von Julian und Nico startete am 29. April 2019 unter dem Motto "Without a plan to Japan". Gemeinsam mit einem Freund wollten die Brüder mit dem Fahrrad nach Japan radeln. Auch nachdem ihr Begleiter Felix im Iran überraschend ausstieg, ließen sich die selbst ernannten „Pasta Gorillas“ nicht von ihrem Ziel abbringen. Nico erinnert sich: „Wir hatten jeden Tag unseren Traum vor Augen: Wir wollten pünktlich zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Tokio ankommen. Das hätten wir auch definitiv durchgezogen.“ 

Gestrandet auf den Fidschi-Inseln

2016 sind sie mit dem Fahrrad schon mal zu den Olympischen Spielen nach Rio gefahren. Das plötzliche Aus für ihre diesjährige Tour kam für Julian unerwartet: „Wir wollten nur eine zweiwöchige Pause vom Rad einlegen und haben einen Urlaub mit unseren Freundinnen auf den Fidschi-Inseln verbracht – ohne Internet. Immer wieder haben wir dann von Touristen gehört, wie sich die Lage wegen Corona weltweit dramatisch verschlechtert. Wir haben wirklich alles versucht, um wieder zu unseren Fahrrädern zu gelangen und die Reise fortzuführen. Schlussendlich wurde uns aber jede Einreise in ein anderes Land verwehrt. Unsere Fahrräder stehen immer noch in Neuseeland.“  

Julian und Nico warten am Flughafen auf den Weiterflug nach Deutschland

Nico ergänzt geknickt: „Als ich ins Flugzeug nach Frankfurt gestiegen bin, kamen mir die Tränen. Mir wurde erst dann endgültig klar: Unser großes Abenteuer, das noch einige Monate hätte andauern sollen, ist vorbei. Wir müssen jetzt erst mal wieder zu Hause ankommen. Dann schauen wir weiter.“ 

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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“

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